Welches Risiko passt zu Dir?
Ein kalkuliertes Risiko einzugehen ist notwendig, um Business Projekte zu starten und sich langfristig etwas aufzubauen. Wiederholt höre ich seit Jahrzehnten, dass man keine geschäftlichen Projekte ohne Geld oder grosses Risiko starten kann.
Das stimmt so nicht und anhand von Beispielen möchte ich zeigen, dass Risiko nicht „Kamikaze“ bedeutet. Sei mutig und lass Dich nicht davon abbringen, wenn es heisst, „lass es lieber bleiben, das Risiko ist viel zu gross“.
Solopreneure, die kleine Business Projekte starten wollen, um entweder neue Geschäftsfelder zu ergründen oder von Null anfangen, müssen Risiken eingehen, kalkulierte Risiken.
Eine Geschäftsfreundin von mir hat nach 20 Jahren als Übersetzerin und interkulturelle Trainerin, ein Co-Working-Space und Kulturforum gegründet und ein Gebäude gekauft. Sie ist ein Risiko eingegangen. Sie hat mehrfach betont, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht hat und alles tut, was es braucht damit es klappt und erfolgreich wird. Setzt sie dabei alles aufs Spiel oder wird sie ihre Familie in den finanziellen Ruin bringen, wenn es nicht klappt? Nein. Sie ging ein kalkuliertes Risiko ein. Sie hat einen finanziellen Plan.
Viel simpler gestaltet sich alles, wenn man als Solopreneur Business Projekte starten möchte, um eine weitere Geldquelle zu entwickeln, zu starten oder um sich auszuprobieren. Du investierst nicht Tausende von Euro in eine schön gestaltetete Webseite für ein Angebot von dem Du nicht weißt, ob es jemand kaufen wird. Dabei handelt es sich nicht um ein kalkuliertes Risiko, das ist eine Fehlplanung. Das Risko was Du auf Dich nehmen musst, betrifft zu allererst Deine Zeit.
Du investierst Deine Zeit und fängst klein an. Im Fachjargon heisst das „Bootstrapping“. Das verdiente Geld investierst Du wieder in Dein Geschäft. Ein Beispiel für ein kalkuliertes Risiko als unternehmerische Newcomer ist die Gründung eines Unternehmerinnen-Netzwerks in Süddeutschland. Die Gründerinnen starteten nach der ersten Ideenfindung mit monatlichen Treffen. Das Einnahmen „sammeln“ sie, um sich eine Webseite erstellen zu lassen.
Die Produktion und Veröffentlichung eines Buches im Eigenverlag ist ein weiteres gutes Beispiel wie man ein kalkuliertes Risiko eingeht. Man investiert seine Zeit, um ein interessantes und gutes Buch zu verfassen. Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten, den Buchdruck zu finanzieren und das Risiko zu kalkulieren und zu minimieren:
- Du verkaufst das noch nicht veröffentlichte Buch mittels „Pre-Order“ und bietest Deinen Unterstützer einen Bonus an
- Du sammelst über weitere zusätzliche Aufträge das Geld ein
- Du startest eine Crowdfunding-Kampagne und bietest Deinen Unterstützer einen Bonus an
- Du lässt Dein Buch per „books-on-demand“ drucken
Begeistert hat mich die Geschichte einer amerikanischen Teenagerin, die es liebt, Gebrauchtes zu sammeln und weiter zu verkaufen. Bei den regelmässigen Garage-Sales, schaut sie nach Schnäppchen, die sie dann weiter verkauft. Im Laufe der Zeit hat sie wohl 6000 Dollar angespart. Dann hat sie die Anzeige für ein kleines Haus entdeckt, welches sehr günstig zum Verkauf stand – 12.000 Dollar. Die Summe, die ihr noch fehlte, hat sie sich von ihrer Mutter geliehen, das Haus gekauft und vermietet es jetzt für 700/Monat. Vielleicht ist die Geschichte wahr, vielleicht auch nicht… Auf jeden Fall ist sie ein schönes Beispiel, wie man vorgehen könnte.
Wofür wirst Du ein kalkuliertes Risiko eingehen und Deine Zeit investieren?